Look at me | another places
Als Fotograf beobachte ich gerne in der Rolle des stillen Außenstehenden unauffällig Szenen des Alltags. Dabei gibt es kaum einen spannenderen Moment, als von seinem Motiv entdeckt zu werden. Ein flüchtiger Augenblick, indem man beim Eindringen in die Privatsphäre ertappt wird. Unmittelbar wird die intime Nähe und doch unnahbare Distanz durch die Linse der Kamera für beide Seiten erfahrbar. Für mich ist es selbstverständlich, dass ich abgelichtete Personen nicht unvorteilhaft darstelle und einen „no photo please“ – Wunsch respektiere. Fast immer funktioniert das Aushandeln eines Einverständnisses im Augenblick des Tuns durch Gesten und Mimik, manchmal durch ein Lächeln beim gemeinsamen Betrachten des Schnappschusses. Die ungeteilte Aufmerksamkeit des fremden Fotografen ist ein Kompliment, das bei einer respektvollen Annäherung auch vom Gegenüber wahrgenommen werden kann.
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