Sadhu bedeutet „Heiliger Mann“ und ist im Hinduismus ein Oberbegriff für jene, die sich einem religiösen und teilweise streng asketischen Leben verschrieben haben. Manche Sadhus leben in einfachen Wohnräumen innerhalb von Tempelanlagen und widmen sich dem spirituellen Leben, studieren und lehren die heiligen Schriften. Viele Sadhus beschäftigen sich neben den spirituellen Aktivitäten auch mit humanitären Aufgaben.
Ein Sadhu, der das weltliche Leben völlig aufgegeben hat, asketisch lebt und sich in der vierten und damit letzten Phase des idealen Hindu-Lebens befindet, ist ein „Entsagender“. In diesem Lebensabschnitt ist es angemessen, sich von allem Weltlichen (Geld, Familie, Beruf u.a.) zu lösen und sich heimatlos, von milden Gaben ernährend, der Suche nach Erlösung zu widmen.
Viele Männer entscheiden sich jedoch schon in jungen Jahren für ein Leben als Sadhu. Der Suchende schließt sich einem Guru an, der ihn in die spirituelle Lehre sowie in Techniken der Askese und Meditation einführt und dem er als Schüler dient. Anschließend legt er ein persönliches Gelübde ab, das je nach den Vorschriften des jeweiligen Gurus verschiedene Anforderungen auferlegt. Das kann Heimatlosigkeit, Armut, sexuelle Enthaltsamkeit, Fasten oder völlige Bedürfnislosigkeit sein.
Doch aufgepasst! Nicht jeder, der auf den ersten Blick als Sadhu erscheint, ist auch einer. Manche sind auch nur verkleidete Bettler, die auf diese Art und Weise effektiver an das Geld der Touristen kommen.
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